Gemeinsam wohnen & leben in einem Denkmal

Angeregt durch die Historie des im Verfall befindlichen Gebäudes „Heinrichstift“ in Luckenwalde einerseits sowie andererseits durch veröffentlichte Erfahrungen Dr. Henning Scherfs zu „seiner“ Alters-WG, entwickelte der baden-württembergische Investor Werner Weng das Wohnkonzept „50life“. 

Das Heinrichstift in Luckenwalde, ca. 30 km südlich vor den Toren Berlins gelegen, bot sich für ein solches Wohnkonzept geradezu an. 1899 als seinerzeit moderner Altersruhesitz für ehemalige Fabrikarbeiter der Gebrüder Heinrich eingeweiht, behielt es diese Funktion nahezu durchgängig bis zum Jahre 2001 unter den jeweils herrschenden gesellschaftlichen Verhältnissen. Nach vielen Jahren des Leerstands mit den entsprechenden Folgen am Gebäude entdeckte es Werner Weng als ein architektonisches Kleinod, das zu retten und neu zu beleben seine ursprünglichste Motivation war.

Dr. Henning Scherf, der ehemalige Bürgermeister und Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen, lebt selbst seit seinem 50 Lebensjahr in einer Wohngemeinschaft. 1987 zogen er und seiner Frau gemeinsam mit acht Freunden in ein ebenfalls vom Verfall bedrohtes Gebäude in Bremen. In mehreren Büchern berichtet er über dieses Wohnmodell sowie die daraus gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse (z. B. 2006 „Grau ist bunt – was im Alter möglich ist“). 

 

Bunt sei es, anregend, immer mehrere Generationen im Haus, niemand werde verlassen, wenn er keine Kraft mehr habe, sich selbst zu versorgen, sagt Henning Scherf.

 

Der Vorstellung, dass es bereits mehr als genug Wohnprojekte für ältere Menschen gebe, widerspricht er vehement. Er habe eine Studie zur wissenschaftlichen Evaluierung von entsprechenden Wohnformen angeregt und sei voll bestätigt worden. „Wie auch immer die Projekte im Einzelnen aussehen – Hauptsache kein Ghetto, Hauptsache lebendig.“

 Im Oktober 2013 stellten Werner Weng und Dr. Henning Scherf das Wohnkonzept „50life“ vor. „Über 95 Prozent aller Älteren wollen nicht in Heimen leben, schon gar nicht unter krankenhausähnlichen Bedingungen. Wir wissen heute, dass Menschen, die nicht allein leben, die eine Aufgabe haben, deutlich länger gesund bleiben und länger leben“, so Henning Scherf. „Deshalb ist es hoch intelligent, eine solche Wohnweise zu entwickeln und zu verwirklichen. Ich drücke Ihnen die Daumen, dass es gelingt“ (Dr. Henning Scherf).

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